Westerkappeln/Velpe – Abenteuer, Natur, Lieder am Lagerfeuer, begleitet von der Gitarre – beim Jubiläum des Pfadfinderstammes Velpe erlebten die zahlreichen Gäste alte und neue Tugenden des Pfadfinderlebens.
Ein riesiges Schwarzzelt, ähnlich einer Burg, erhebt sich auf Wilbers Wiese in Velpe. Vor dem Riesen mit Türmen und Erkern prangt groß und für jeden sichtbar das Wappen des VCP Velpe – Stamm Johannes. Das Aufbauen des Schwarzzeltes, einem wichtigen Teil des Pfadfinderlebens, beherrschen die Velper. Dass sie an diesem Samstag mit ihrem alljährlichen Stammesfest zugleich auch ihr 25-jähriges Bestehen feiern, zeigt, dass sie die Gemeinschaft, einen anderen sehr wichtigen Teil, ebenfalls sehr pflegen. „Der Zauber liegt in der Gemeinschaft“, predigt Superintentent André Ost beim Jubiläumsgottesdienst am Nachmittag.
Mehr als 60 Besucher waren zum gemütlichen Kaffeetrinken und dem anschließendem Gottesdienst gekommen. Abends sollten es noch wesentlich mehr werden, wenn dann gemütlich zusammen gesessen und am Lagerfeuer gesungen wird – wie eine Gemeinschaft das eben macht. Und weil der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder eine riesige Gemeinschaft ist, waren sogar Pfadfinder aus Bielefeld, Gevelsberg oder Bocholt angereist und hatten ihre Zelte aufgeschlagen. Bürgermeisterin Annette Große-Heitmeyer ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, dem Ortsverband aus Velpe persönlich zu gratulieren und auch der Spielmannszug Velpe brachte ein paar Ständchen.
Während des 45-minütigen Gottesdienstes wurden die Lieder aber ganz pfadfindertreu von fünf Gitarrenspielern aus den eigenen Reihen begleitet. Sprecherin Kristin Klar erläutert dazu, dass das C in VCP eine ganz besondere Bedeutung für die Pfadfinderinnen und Pfadfinder hat. Denn das Christliche ist ein fester Bestandteil im Leben des VCP Velpe – ob bei Ritualen auf großen Fahrten, Kindergottesdiensten oder den wöchentlichen Gruppenstunden. Genauso ein wichtiger Bestandteil des Velper Pfadfinderlebens sind die Zelte, das Friedenslicht, der Auftrag, sich „am Frieden in der Welt zu beteiligen“, die Tannenbaumsammelaktion und natürlich die Halstücher – deren Wäsche im Übrigen grundsätzlich nicht erlaubt sei. „Natur und Gemeinschaft sind die größten Abenteuer“, so André Ost. Diese Abenteuer und die Basis des Pfadfindertums, nämlich sich am Nächsten auszurichten, werden in jedem Pfadfinder, egal ob noch aktiv dabei oder weit verstreut, Spuren hinterlassen haben.
Das Lied „Ein Hoch auf uns“ passte daher an diesem Tag ganz besonders, denn es liegen 25 ereignisreiche Jahre hinter den Velpern. Dass es den Ortsverband aber eigentlich schon seit fast 40 Jahren gibt, heben die Velper besonders hervor. Da der VCP Velpe bereits von 1974 bis 1983 bestand, hatten die Pfadfinder und Pfadfinderinnen eine kleine Chronologie vorbereitet mit Ereignissen dieser Gründungszeit. Natürlich gibt es wie in jedem Verein Höhen und Tiefen, doch die Arbeit des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder war und ist, so Superintendent André Ost, ein großer Faktor in der Jugendarbeit. Daher gab es auch für die Gruppenkinder des VCP Velpe zum Jubiläum eine Aktion. Am Freitag wanderten sie zusammen zum Festplatz und verbrachten die Nacht in dem Schwarzzelt. Obwohl es auf dem Hinweg regnete, tat es der Stimmung keinen Abbruch und am Lagerfeuer wurde allen wieder schnell warm. Mit rund 90 Mitgliedern ist der VCP Velpe Westfalens größter Ortsverband und wird somit auch in Zukunft einen großen Beitrag zur Jugendarbeit und dem Pfadfindertum leisten – und das mit Liebe zur Sache.
Quelle: Westfäliche Nachrichten, Annelen Steer, 25. August 2014